Carl Zuckmayer (1896-1977)

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Zuckmayers Stellung in der deutschsprachigen Dramatik

Carl Zuckmayer war ein deutscher Dramatiker des 20. Jahrhunderts, wessen Werke sich mit vielen von den zwei Weltkriegen verursachten zeitgenössischen Problemen auseinandersetzen. Trotz seiner Beziehung zum experimentellen Stückeschreiber Bertolt Brecht und dem innovativen Spielleiter Max Reinhardt verwendete er nach wie vor die Darstellungsmittel des Naturalismus. Carl Zuckmayer war einer der ganz wenigen deutschen Dramatiker, die sehr erfolgreich vor und nach dem zweiten Weltkrieg waren. Obwohl Zuckmayers in seinen Dramen die unmenschlichen Verhältnisse anprangerte, war sein  Glaube an der menschlichen Natur doch unerschütterlich. In seiner schonungslosen Kritik der Unmenschlichkeit zeigte er seine Vertrauen zur Menschenwürde. Seine Stücke sind zwar oft kritisch, haben aber keinen apokalyptischen Ton derjenigen Stücke von vielen seiner deutschen Zeitgenossen. 

Leben:

Jugend (1896- 1914

Carl Zuckmayer wurde am 27. Dezember 1896 in Nackenheim (Rheinhessen) geboren. Sein Vater war Unternehmer einer Fabrik für Weinflaschenkapseln. Um 1900 zog die Familie nach Mainz. Dort besuchte Zuckmayer das "Humanistische Gymnasium". 

Erster Weltkrieg (1914-1918)

1914 meldete Zuckmayer sich als Kriegsfreiwilliger und diente vier Jahre in den deutschen Armen während des Ersten Weltkriegs. Er machte Notabitur und wurde im Krieg Leutnant. 
Trotz des Krieges setzte er seine umfassende literarische Weiterbildung fort und veröffentlichte Beiträge in Franz Pfempferts 'Aktion'. 

Weimarer Republik (1918-1933)

Nach dem ersten Weltkrieg studierte er Jura, Philosophie, Nationalökonomie, Naturwissenschaften, Literatur- und Kunstgeschichte an den Universitäten Frankfurt a.M. und Heidelberg. 1920 wurde sein erstes Drama Kreuzweg in Berlin uraufgeführt. 1922 wurde er Dramaturg in Kiel, aber schon das nächste Jahr wurde er entlassen. 1925  wurde ein weiteres Drama Pankraz erwacht oder die Hinterwäldler uraufgeführt. Seine ersten dramatischen Werke waren ziemliche Mißerfolge.  In demselben Jahr heiratete Zuckmayer die Schauspielerin Alice Frank. Dann wurde sein irdische Komödie Der fröhliche Weinberg uraufgeführt. Mit der von nun an für ihn typischen Treffsicherheit in Milieu- und Figurenzeichnung zeigte Zuckmaher in diesem Volksstück einen Ausschlitt der Alltagswirklichkeit aus Zuckmayers rheinhessischer Heimat. Dieses Drama wurde ein großer Erfolg, und dafür erhielt er den Kleist-Preis. 1926 kaufte er die "Wiesmühl" in Henndorf bei Salzburg, und bekam er die Tochter Winnetou. 1927 folgte eine weitere erfolgreiche Uraufführung Schinderhannes, und 1928 wurde Katharina Knie uraufgeführt. 1929 erhielt er Georg-Büchner-Preis und Dramatikerpreis der Heidelberger Festspiele. In diesem Jahr wurde sein Drama Der fröhliche Weinberg verfilmt. 1930 schrieb er sein Drehbuch Der blaue Engel [The Blue Angel] , das sein bekanntestes Drehbuch wurde. 1931 wurde sein Drama Der Hauptmann von Köpenick uraufgeführt, das als eine Satire auf den preußischen Junker-Militarismus Zuckmayers zweiter großer Erfolg wurde. 

Exil (1933-1947)

1933 wurde er von den Nationalsozialisten verfolgt, weil er auf der Seite der Mutter jüdisch war, aber auch, weil seine Werke den Nazis nicht gefielen. Ihm wurde es 1933 verboten weiterzuschreiben, so zog er nach dem Reichstagsbrand nach Henndorf bei Salzburg in Österreich, wo er ein Haus besass. Dort schrieb er Der Schelm von Bergen (1934; "The Villain of Bergen"). 1936 Publikationsverbot von Zuckmayer-Werken in Deutschland. Zuckmayer stellt den Antrag auf Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft, der "Anschluss" verhinderte die Naturalisation.  Nach dem "Anschluss" von Österreich an Deutschland im Jahr 1938 mußte er auch dieses Land verlassen. Er flieh nach Zürich, wo die Novelle Herr ueber Leben und Tod entstand. Bellmann wurde uraufgeführt. Sein Besitz in Henndorf und Wien wurde beschlagnahmt und verfiel. 1939 verlor er die deutsche Staatsbürgerschaft und emigrierte in die USA. Dort erwarb er die amerikanische Staatsbürgershaft und arbeitete  zwischen 1939-1941 als Drehbuchautor (z.B. Rembrandt, 1939) in Hollywood, auch unterrichte er als Dozent an der Theaterschule der Exil-Universität "New School for Social Researchs".  Danach wurde er Farmer in Vermont. 1945 wurde seine Erzählung Der Seelenbräu veröffentlicht. 1946 kehrte er nach Deutschland zurück, um für die US War-Department zum Studium der "kulturellen Verhältnisse" in Deutschland zu arbeiten. Anfang 1947 kurz in Henndorf. Es entstand  der in Salzburg gedrehte Filme Nach dem Sturm. Sein Drama Des Teufels General wurde in demselben Jahr zuerst in Zürich, dann in Frankfurt am Main uraufgeführt. In diesem Drama dramatisierte er den Widerstand gegen die Nazis im Zweiten Weltkrieg einerseits und den Dilemma der Menschen, die zwischen der Treue zu Deutschland und den Aufforderungen des Gewissens. Von da an fing Zuckmayers dramatische Kariere mit einer neuen Phase an. 

Europa (1948-1977)

1948 entstand der andere in Salzburg gedrehte Filme Der Seelenbräu. 1949 wurde Barbara Blomberg in Konstanz uraufgeführt und 1950 Der Gesang im Feuerofen ("The Song in the Fiery Furnace"). Ab 1951 lebte er wieder in den USA. 1952 erhielt er den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt a.M. für seine gesammelten Werke, und wurde Ehrenbürger von Nackenheim. 1955 wurde sein Drama Das kalte Licht ["The Cold Light"], das auf dem Verräterfall des Atomwissenschaftlers Klaus Fuchs beruht, in Hamburg uraufgeführt. 1958 legt Zuckmayer die amerikanische Staatsbürgerschaft zurück und ging in die Schweiz nach Saas-Fee zurück. 1959 schrieb er seine Erzählungen Die Fastnachtsbeichte. 1960 erhielt er den Großer Österreichischen Staatspreis. 1964 wurde Das Leben des Horace A.W. Tabor uraufgeführt. 1966 veröffentlichte er seine Autobiographie Als wär's ein Stück von mir. 1970 Ansprache zur Eröffnung der 50. Salzburger Festspiele. 1972 wurde ihm der Heinrich-Heine-Preis der Stadt Düsseldorf erstmalig verliehen. 1975 wurde Der Rattenfänger in Zürich uraufgeführt. 

Am 18. Januar 1977 starb er in Visp in der Schweiz. 

Wichtige Werke:

Seine anderen Werke umfassen Essays, dramatische Verarbeitungen (wie Maxwell Andersons What Price Glory?), Drehbücher (z.B. Der blaue Angel, 1930), Romane (wie Salwàre; oder, die Magdalena von Bozen, 1936; The Moons Ride Over, 1937) und zwei autobiografische Werke - Second Wind (1940; nur die englishe Version veröffentlicht) und Als wär's ein Stück von mir (1966; gekürzte englische Version A Part of Myself, 1970). Seine gesammelten Werke in vier Bänden wurden 1961 veröffentlicht. 

Bücher, die wichtige Teile Zuckmayers Lebens wiedergaben:
 

Weiterführende Informationen über Carl Zuckmayer im Web:
Professor: Peter Yang

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