Die neue Sachlichkeit ist eine literarische Strömung in den 20er Jahre in Deutschland. Sie ist eine Expressionismus, der den subjektiven Gefühlsausdruck, das Irrationale und das Idealistische betonte. Viele Schriftsteller der neuen Sachlichkeit wie Brecht, Toller, Piscator waren vorher Expressionisten gewesen. Die Grenze zwischen der neuen Sachlichkeit und dem Expressionismus ist jedoch manchmal schwimmend, weil viele neusachliche Werke oft auch expressionistische Züge haben. Die neue Sachlichkeit umfaßt nicht nur marxistischen Autoren, sondern auch Autoren wie Johst, Jünger und Moeller, die sich später dem Faschismus anschlossen.

Die neue Sachlichkeit beruht vor allem auf den neuen Erkenntnissen, die aus verschiedenen Ideologien (u.a. Marxismus, Einstein und Freud) entstanden. Davon ausgehend, wollen die Autoren der neuen Sachlichkeit die Wirklichkeit "sachlich", objektiv und realistisch, darstellen. Literarisch interessierten sich die tatsachenorientierten Autoren der neuen Sachlichkeit mehr an neuen Stoffen und deren Aussagemöglichkeit als an formalen Experimenten.

Dokumentarisches Theater, Reportage, Zeitstück, lehrstück und Gebrauchslyrik sind die beliebten literarischen Formen der neuen Sachlichkeit. Eine ähnliche literarische Strömung jüngerer Zeit sieht man die Dokumentarliteratur in den 60er Jahren.


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