Europa Europa

Einführung
"Du musst lebendig bleiben!" so sagte ihm seine Mutter bei der Trennung. Mit diesen Worten in seinen Ohren verließ der vierzehnjährige Solomon Perel Polen, das von Nazis besetzt wurde, in der Hoffnung, die Sicherheit über die neue sowjetische Grenze hinüber zu finden. Wie viele andere Juden, die aus Nazideutschland flüchten, wurde Perel mit der unsicheren Zukunft seines Überlebens confrontiert. Was ihm in der Tatsache gelang, war von Grund auf verschieden von dem, was man sich hatte vorstellen können. Durch einen Zufall des Schicksals fand der junge Jude unerwarteten Schutz... als ein Schüler in einer Elite-Hitlerjugendschule. Europa Europa erzählt Solomon Perels unglaublichen Kampf in einem alptraumähnlichen Leben, von dem es keinen Ausweg zu geben schien.

Als Solly, so wurde er in der Familie genannt, Polen in jener Nacht 1939 verließ, war er bereits ein erfahrener Flüchtling. Den anfangenden Nazi-Terror spürend, war seine Familie vor einigen Jahren aus Deutschland geflüchtet. Die Familie konnte jetzt aber nicht beisammen sein und der Junge musste bald auf seinen eigenen Füßen stehen.

Sobald er das sowjetische Ufer nach einer drastischen Flussüberfahrt erreicht hatte, wurde Perel in ein russisches Waisenhaus unterbracht. Da wurde er ins Komsomol, eine kommunistische Organisation für junge Leute, aufgenommen. Dann kam der 22. Juni 1941. Als Hitler in die Sowjetunion eindrang, wurde Perel, zusammen mit anderen jüdischen Kindern, arrangiert, in das Innere des Landes zu flüchten. Er fiel aber in die Hände der deutschen Soldaten. Aus der Furcht und mit dem Mut, der aus der Verzweiflung entstand, erklärte Perel den deutschen Soldaten, daß er ein geborener Deutscher war. Zu seinem Erstaunen wurde ihm geglaubt, und von diesem Moment an beruhte sein Überleben auf seiner Fähigkeit, seine wahre Identität zu verheimlichen.

Unter den Flügel der Wehrmachteinheit genommen, erlebte Perel Kampf, und er wurde als ein Vorbild der deutschen Jugend ausgezeichnet, die an der Front beitrug. Dann, durch eine außerordentliche Verkehrung der Umstände, wurde Perel nach Deutschland zurück überwiesen und er erhielt eine beneidigte Stelle in einem exklusiven Internat, das Hitler-Jugend schulte, um die Herausforderungen des nationalsozialistischen Nachkriegseuropas anzunehmen. Vom ethnischen Dilemma seiner Lage -- um sich denjenigen anzuschließen, die versuchten, seine Leute zu vernichten -- lebte Perel im stetigen Terror davon, was die unvermeidliche Entdeckung seiner wahren Identität schien.

Europa Europa ist eine tiefgreifende und unvergeßliche Geschichte der riskante Reise eines Jungen auf seinem Weg zum Erwachsenen. Er geriet in einer Welt, die offensichtlich verrückt war, und er wurde von der Rolle gequält, die er spielte. Diese bewegende Erinnerung ist ein wichtiger und umstrittener Beitrag zu unserem Verständnis der Kompliziertheit des Lebens im Dritten Reich.
 



 
Preise/Notizen:   (FL:GG/1991)
Vorbei produziert:   CCC Filmkunst / Les Films du Losange  
Länge:   Deutschland: 113  
 

Regie:
Agnieszka Holland  

 
Bestattung (Darsteller)  (in der Ordnung der Wichtigkeit)
Solomon Perel ...   Solomon Perel
Marco Hofschneider ...   Junger Salomon Perel
René Hofschneider ...   Isaak
Piotr Kozlowski ...   David
Klaus Abramowsky ...   Vater Solomon
Michèle Gleizer ...   Mutter Solomon
Marta Sandrowicz ...   Bertha
Nathalie Schmidt ...   Berta
Wald Delphine ...   Inna
Andrzej Mastalerz ...   Zenek
Presse Wlodzimierz ...   Sohn Stalin
Martin Maria Blau ...   Ulmayer
Klaus Kowatsch ...   Schulz
Holger Hunkel ...   Kramer
Bernhard Howe ...   Feidwebel
André Wilms ...   Robert
Hanns Zischler ...   Kapitän von Lerenau
Anna Seniuk ...   Rosemarie
Jorg Schnass ...   Bannfuhrer
Norbert Schwarz ...   Schwabe
Erich Schwarz ...   Goethke
Ashley Wanninger ...   Gerd
Julie Delpy ...   Leni
Halina Labonarska ...   Mutter Leni
Wolfgang Bathke ...   Polizist
Aleksy Awdiejew ...   Der SovietMajor
Artur Barcis

Aleksander Bednarz

Zbigniew Bielski

Marcin Bielawski

Marke Marek

Arkadiusz brukner

Dariusz Buchowiecki

Bohdan Ejmont

Alfred Frendemheim

Jaroslaw Gajewski

Jaroslaw Gruda

Kama Kowalewska

Herman Larcher

Marcin Latallo

Gienadij Lesniewski

Nicolas Lormeau

Alexej Maslov

Michel Malko

Cezary Morawski

Maxime Mardoukhaev

Wlodzimierz Musial

Ryszard Pietruski

Hanna Sylberg

Boguslawa Schubert

Tadeusz Wojtych

Grzegorz Wons

Stanislaw Zatloka

 
Geschrieben von
Agnieszka Holland   (SAM:AAN)
Solomon Perel   (Buch)
 
Kinematographie von
Jacek Petrycki  

Jacek Zaleski  

 
Musik von
Zbigniew Preisner  

 
Design von
Allan Starski  

 
Kostüm von
Wieslawa Starska  

Malgorzata Stefaniak  

 
Filmregie von
Isabelle Lorente
Ewa Smal  

 
Herstellung von
Artur brauner  

Janusz Morgenstern   (Geschäftsführend)  
Margaret Ménégoz  
Lew Rywin   (Geschäftsführend )  
 
Andere Mitarbeiter
Margot Capelier ...   Rollenbesetzung
Michal Friedman ...   historischer Berater  
Krystyna Grochowicz ...   Assistent Regisseur  
Tadeusz Janowski ...   Requisite  
Malgorzata Jaworska ...   Ton  
Henryk Jedynak ...   Assistent Kameramanm  
Jacek Jelinski ...   Tricks
Emil Kostecki ...  Requisite
Grazyna Kula ...   Aufmachungskünstler
Marie-Cristine Lafosse
...  
Rollenbesetzung
Elisabeth Mondi ...   Tonredakteur  
Jan Ossowski ...   Assistent Kameramanm  
Renata Pajchel ...   Stillfotograf
Barbara Pec-Slesicka ...   Produktion Manager  
Bogdan Piotrowski ...   Requisite
Jacek Schoen ...   Assistent Direktor  
Hans-Dieter Schwarz ...   Tonmischer  
Marek Skladonowski ...   Produktionsleiter  
Kazimierz Stys ...   Requisite   
Ewa Symko-Marczewska ...   Aufmachungskünstler  
Leszek Szarota ...  

historischer Berater

Roman Taborski ...   Vorarbeiter
Sarah Thomsen ...   Rollenbesetzung
Pawel Wierkowski ...   Assistent  Direktor  

Rezensionen:
 
KINO   Kwiecien 1991  
Gazeta Wyborcza   7 lutego 1992  
Washington Pfosten August 09, 1991  
Chicago Leser März 01, 1992
Nachrichten Deseret Januar 31, 1992